Die Industrie rückt wieder in den Fokus
Die internationale Arbeitsteilung steht auf dem Prüfstand. In Europa und in den USA bemühen sich Staaten und Unternehmen darum, Lieferketten zu verkürzen und Risiken durch Abhängigkeiten von Asien zu minimieren. Davon könnte Europas „Old Economy“ profitieren, meint Union Investment, der Fondspartner der Hannoverschen Volksbank eG.
Die Lieferengpässe während der Pandemie, die Frage der Energiesicherheit nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine und die durch diese Entwicklungen beschleunigte Blockbildung in der Welt haben bestimmte Abhängigkeiten als Risiken entlarvt. Oft mit üppigen staatlichen Subventionen unterstützt, investieren auffällig viele Unternehmen nun wieder stärker in Europa oder in den USA – und nicht mehr in China.
Die Verwerfungen während der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine haben gezeigt, dass die Globalisierung zu erheblichen Abhängigkeiten geführt hat, die im Krisenfall existenzbedrohend werden können. Eine Verkürzung der Lieferketten wird deshalb zur Frage der nationalen Sicherheit, wirtschaftliche Interessen treten in den Hintergrund. Gerade deshalb sind auch die Staaten gefordert, entsprechende Anreize zu setzen, damit Unternehmen das oftmals teure „Reshoring“ in Angriff nehmen. Fiskalprogramme machen genau dies und bezwecken eine Beschleunigung der nachhaltigen Transformation sowie der Digitalisierung und Automatisierung der Wirtschaft.
Von dieser Entwicklung könnten bestimmte Branchen profitieren. Im Vordergrund steht die Industrie – und damit auch Europas „Old Economy“. Hersteller von technischen Produkten, elektronischen Instrumenten, Baumaschinen und Automatisierungstechnologien stehen im Fokus. Daneben könnten Baustoff- sowie Stahlhersteller gefragt sein, ebenso im IT-Bereich vor allem Zulieferer von Halbleiterunternehmen sowie Anbieter von Softwarelösungen für die Automatisierung und Infrastruktur. Die neue Industriepolitik wird die Unternehmenslandschaft verändern – und anpassungsfähige Konzerne mit gefragten Geschäftsmodellen könnten zu den Gewinnern zählen, auch an der Börse.
Wer mit seiner Geldanlage an den Möglichkeiten der „Old Economy“ Europas teilhaben möchte, könnte Investmentfonds mit einer entsprechenden Anlagestrategie in Betracht ziehen. Dabei ist zu beachten, dass neben den Chancen generelle Risiken, wie etwa das Risiko marktbedingter Kursschwankungen oder ein Ertragsrisiko, bestehen können. Eine persönliche Beratung bei der Hannoverschen Volksbank gibt Orientierung.

Newsletter vom 20. September 2023
Thomas Scholz – Filialdirektor und Leiter WP-Beratung
Hannoversche Volksbank eG
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