Erstmals mehr als 40 Kryptowährungen an der Börse handelbar

Das Angebot von Kryptowährungen ist mit mehr als 18.000 Coins unübersichtlich und nur wenige Projekte haben eine relevante Größe vorzuweisen. Doch bei regem Handelsinteresse nutzen ETP- und Zertifikate-Emittenten die Chance, börsennotierte Krypto-Produkte auf diese Digitalwährungen aufzusetzen. Diese können dann aus jedem normalen Wertpapierdepot heraus gehandelt werden. Die Börsenplätze Düsseldorf und Quotrix bieten hier die größte Auswahl in Deutschland und haben inzwischen 144 Produkte auf 41 Coins von 20 Emittenten im Angebot. Ende 2022 waren es nur 25 Krypto-Coins.

Die beiden letzten Neuzugänge Hyperliquid und dYdX sind für dem klassischen Anleger wohl weitgehend unbekannt: Nach Marktkapitalisierung platzieren sich die unter HYPE und DYDX abgekürzten Coins auf den Plätzen 16 bzw. 188 mit einer Marktkapitalisierung von 14,8 Milliarden bzw. 490 Millionen US-Dollar. Zum Vergleich: Der Bitcoin als Platzhirsch kommt auf über 2,3 Billionen US-Dollar, gefolgt von Ethereum mit knapp 546 Milliarden.

Wer sich – ähnlich bei einem Aktien-ETF – gleich mehrere Digitalwährungen gebündelt in einem Papier ins Depot legen möchte, kann dies bequem über sogenannte Baskets machen. Von diesen „gemischten Körben“ sind 27 Produkte börsengelistet.

Detaillierte Informationen zu den einzelnen ETPs bzw. Zertifikaten bieten die Internetseiten der Emittenten. Um bei der Kursliste börsennotierter Krypto-Produkte den Überblick zu erleichtern, wurden zusätzliche Ansichten nach Coins und nach Emittenten hinzugefügt.

Kauf und Verkauf erfolgt als normales Wertpapiergeschäft über das bestehende Depot bei Bank, Sparkasse oder Online-Broker. So erhalten Investoren auch die komfortablen Erträgnis- und Jahressteueraufstellungen. Krypto-Puristen werfen an dieser Stelle gerne ein, dass nur ein direktes halten der „Keys“ einen steuerfreien Gewinn nach mehr als einem Jahr Haltezeit ermögliche. Die Praxis zeigt aber, dass die oft volatilen Krypto-Coins vielfach eher kurzfristig gehalten werden, um eben von den Kursschwankungen zu profitieren. In diesem Fall sind aber 25% Abgeltungssteuer plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer für viele Anleger günstiger, als der persönliche Steuersatz.

Wichtig beim Thema Krypto-Währungen und -Produkte bleibt der nebenstehende Risikohinweis und eine umfassende Finanzberatung.

Risikohinweis
Beim direkten oder indirekten Handel mit Kryptowährungen können Anleger erhebliche Verluste bis hin zum Totalausfall erleiden. Aus der hohen Volatilität und möglichen Illiquidität von Kryptowerten entstehen nochmals besondere Risiken, die berücksichtigt werden müssen. (Siehe auch BaFin-Verbraucherwarnung vom 13.01.2021)
Zudem besteht systemisch über die Nachbildung in Schuldverschreibungen bzw. Zertifikate ein Kontrahentenrisiko.