Aktienmärkte reagieren auf Nahost-Konflikt

Es war nicht die Frage ob, sondern nur wann beim Konflikt im Nahen Osten die nächste Eskalationsstufe gezündet wird. Mit dem Angriff des Iran gegen Israel am vergangenen Wochenende war es dann so weit. Erstaunlich ist, wie lange die Märkte die brandgefährliche Entwicklung in dieser Region ignoriert haben, ist sie doch geeignet, vom regionalen zum internationalen Konflikt zu werden. Gelassen zeigte sich am Montag noch der europäische Markt, der DAX eröffnete über dem Freitagsschluss und lief in der Spitze bis auf 18.192 Punkte, bis die US-Märkte am Nachmittag behauptet eröffneten, sich im Abendverlauf dann aber deutlich schwächer zeigten. Neben den Spannungen im Nahen Osten spielten jedoch auch schwindende Hoffnungen auf zeitnahe Zinssenkungen eine Rolle. Das Minus an den Märkten setzte sich am Dienstag in Europa und später in den USA weiter fort.
Während die Aktienmärkte schwächeln, haussiert das Gold und wird seinem Ruf als Krisenwährung gerecht. Mitte Februar gelang der Ausbruch, der Preis pro Unze stieg seitdem von rund 2.000 USD auf ein historisches Hoch von 2.432 USD am vergangenen Freitag, ein sattes Plus von gut 20 Prozent innerhalb eines Monats. Nach einer technischen Reaktion liegt der Preis aktuell bei 2.390 USD. Experten sehen jedoch noch kein Ende her Goldhausse und raten, dabei zu bleiben bzw. sogar zum Einstieg. Größter Nachfrager nach physischem Gold sind die Notenbanken.
Wer überproportional partizipieren will, spekuliert dabei in Goldminenaktien wie z. B. Newmont oder Barrick Gold bzw. in Fonds wie Earth Gold Fund oder ETFs wie z. B. den Solactive Global Pure Gold Miners aus diesem Sektor (nur Beispiele – keine Empfehlungen!). Durch den Hebeleffekt bei prozentual stärker steigenden Unternehmensgewinnen im Vergleich zum Goldpreisanstieg lässt sich theoretisch eine noch höhere Performance erzielen.
Aber Vorsicht an der Bahnsteigkante, der Hebeleffekt wirkt bekanntlich in beide Richtungen!

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Newsletter vom 17. April 2024

Martin Braun, Börse Hannover